Gegenstand des Projektes „gesund und un-abhängig älter werden“ ist die Sensibilisierung und Aufklärung von Bewohnerinnen und Bewohnern (teil-)stationärer Pflegeeinrichtungen sowie deren Angehörigen zu Risiken von Suchtmitteln im Alter.

In enger Zusammenarbeit mit drei kooperierenden Pflegeeinrichtungen und dem Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bwlv) wurden die Bewohnerinnen und Bewohner dazu angeregt, ihre Haltung in Bezug auf den Suchtmittelkonsum zu reflektieren und mögliche Gegenmaßnahmen zu erarbeiten. Während der zweijährigen Projektlaufzeit wurden gesundheitsfördernde Alternativen und Rahmenbedingungen im Umgang mit  Suchtmitteln aufgezeigt.

Zu Beginn des Projektes wurden die Bedürfnisse und Bedarfe der Zielgruppe zum Thema Suchtprävention erfasst. Darauf aufbauend wurde eine Vortragsreihe zu Risiken von Suchtmittelkonsum im Alter veranstaltet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden dazu motiviert, Strategien für einen bewussten Umgang mit Suchtmitteln zu entwickeln. Im Anschluss an die Vortragsreihe wurde ein Informationsblatt mit dem Fokus auf Wechsel- und Nebenwirkungen zwischen (auch rezeptfreien) Arzneimitteln entwickelt. Hierzu wurden die Angehörigen motiviert einen aktuellen und vollständigen Medikationsplan der Einrichtung bzw., dem behandelnden Arzt vorzulegen. Daraus abgeleitet soll die Medikation der Bewohnerinnen und Bewohner in enger Zusammenarbeit mit den Angehörigen und dem ärztlichen Fachpersonal geprüft und besprochen werden mit dem Ziel, unerwünschte Wechselwirkungen von Medikamenten und Suchtmitteln zu verringern und eine alters- und bedarfsgerechte Medikation zu gewährleisten.

Die Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes wurden in einem Handlungsleitfaden zur Früherkennung und -Intervention von riskantem Suchtmittelkonsum gebündelt und den beteiligten Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt soll das Projekt zur Enttabuisierung des Themas „Sucht im Alter“ in der stationären Pflege beitragen.