Bewohnerinnern und Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen leiden oft unter Einschränkungen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen. KI-gestützte Trainingsinterventionen können ihre motorischen, kognitiven und psychosozialen Ressourcen stärken, indem sie individuell zugeschnittene Übungen bereitstellen – etwa Ausdauer-, Kraft-, und Koordinierungstraining zur Förderung der Mobilität sowie kognitive Trainings zur Verzögerung des geistigen Abbaus im Alter. Das Projekt "KI-AKTIV: Künstliche Intelligenz gesteuerte Trainingsinterventionen in der Altenpflege" ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Universität Bremen. Es untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen des Einsatzes von KI zur Steuerung einer Bewegungsintervention in stationären Pflegeeinrichtungen. Das Projekt wird in drei Bremer Pflegeeinrichtungen durchgeführt. Dabei werden Gruppeninterventionen mit bis zu zehn Bewohnerinnen und Bewohnern von einer qualifizierten Person angeleitet. Die Grundlage dafür sind bereits erprobte und evaluierte Trainingsprogramme ohne den Einsatz von KI, die jedoch noch vor Herausforderungen hinsichtlich Trainingssteuerung und spezifischer Individualisierung stehen. Die KI soll diesen Herausforderungen begegnen, indem sie individuelle Gesundheitsdaten und Leistungskennzahlen in Echtzeit analysiert. Mithilfe von KI-Algorithmen wie GPT-4 kann sie Steuerungshinweise für personalisierte Trainingsprogramme wie beispielsweise einem Koordinierungstraining liefern. Untersucht wird, inwieweit die KI die Trainings gezielt an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner anpassen kann und ob sie durch Echtzeit-Feedback dynamische Anpassungen basierend auf der individuellen Leistungsfähigkeit vornimmt. Ziel ist es, auf Basis dieser Erkenntnisse praxisnahe Anwendungshinweise und Empfehlungen für den Einsatz eines KI-gestützten Trainings in der Altenpflege zu entwickeln.
Darüber hinaus wird die Wirksamkeit der Intervention im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie überprüft. In einem zweiarmigen, einfach verblindeten Studiendesign wird untersucht, ob das Training motorische, kognitive und psychosoziale Ressourcen verbessern oder erhalten kann. Diese wissenschaftliche Analyse soll zeigen, inwiefern KI-gestützte Ansätze langfristig zur Gesundheitsförderung und zur Steigerung der Lebensqualität in Pflegeeinrichtungen beitragen können.