Im Projekt „Mobilität mit Demenz“ der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wurde ein multidimensionales Übungsprogramm für Menschen mit Demenz entwickelt, welches der Kräftigung, Koordination und Gleichgewicht dient. Insgesamt 5 Pflegeeinrichtungen nahmen daran teil. Es wurde der Frage nachgegangen, inwieweit sich musikbasierte Bewegungsprogramme auf motorische und kognitive Fähigkeiten sowie die Lebensqualität auswirken.
Konzept der musikbasierten Bewegungsprogramme
Die 60-minütigen Einheiten fanden zweimal pro Woche über sechs Monate statt. Das Hauptaugenmerk lag auf Koordination, Kräftigung sowie der Gleichgewichtsfähigkeit. Die Musik wurde genutzt, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu motivieren und den Bewegungsrhythmus vorzugeben, um die Trainingsintensität zu erhöhen bzw. an das Leistungsniveau anzupassen. Für die im Sitzen durchzuführenden Übungen wurden Bälle, Gummiringe, Gymnastikstäbe oder auch Reissäckchen verwendet. Nach einer kurzen Erwärmungsphase wurden Sitztänze integriert, die die Koordination der Teilnehmenden fordert, aber auch einen kognitiven Anteil besitzen, da Choreografien gelernt und diese aus dem Gedächtnis wieder abgerufen werden müssen. Zum Schluss fanden Gruppenspiele statt, die insbesondere die soziale Interaktion fördern, bevor das Training mit einer „Cool-down-Phase“ beendet wurde.
Im Ergebnis konnte eine Verbesserung an allen motorischen Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner erreicht werden. Zudem wurde ein Handbuch erarbeitet, welches nun das pflegerische und therapeutische Personal besser in die Lage versetzen soll, die Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner objektiv zu beurteilen.