Ziel des Präventionsvorhabens ist es, Suchtprobleme bei jungen Menschen zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

Es ist erwiesen, dass junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe durch ihre höhere psychosoziale Belastung und aufgrund ihrer Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko für Suchtverhalten aufweisen und ein wesentlich höheres Konsumverhalten von Suchtmitteln zeigen als Gleichaltrige. So beginnen Kinder in der stationären Jugendhilfe schon mit elf bis zwölf Jahren zu rauchen, während das Einstiegsalter in der Durchschnittsbevölkerung bei 14 bis 15 Jahren liegt. Auch die Mediennutzung von jungen Menschen in der Jugendhilfe weist zum Teil exzessive Züge auf. Laut Robert-Koch-Institut verbringen junge Menschen mit niedrigem Sozialstatus bedeutend mehr Zeit mit elektronischen Medien als sozial besser gestellte junge Menschen.

Vor diesem Hintergrund werden sich Kinder, Jugendliche und pädagogische Fachkräfte an fünf Kinderarche-Standorten der Kinder- und Jugendhilfe im ländlichen Raum zwei Jahre intensiv mit dem Thema Sucht auseinandersetzen. Damit die erarbeiteten Inhalte nachhaltig wirken, soll während der Projektlaufzeit ein trägereinheitlicher Fachstandard zur Suchtprävention entwickelt werden. Im Rahmen des Vorhabens werden Referentinnen und Referenten an den fünf Projektstandorten gemeinsam mit den Gruppen zunächst Verhalten und Verhältnisse vor Ort erfassen, um dann passende Angebote für die Kinder und Jugendlichen abzuleiten.