In stationären Pflegeeinrichtungen sind Maßnahmen zur Stärkung der kognitiven Leistungsfähigkeit und psychosozialen Gesundheit von Bewohnerinnen und Bewohnern noch zu wenig verbreitet. Ihre Wirksamkeit basiert bislang unzureichend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Ziel des Projekts „Glück und Achtsamkeit in Pflegeeinrichtungen“ ist es daher, in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke zu erforschen, wie das Gesundheitspotenzial von Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen mit achtsamkeitsbasierten Übungen gestärkt werden kann. Auch weitere Erkenntnisse zum Einsatz dieser Interventionen bei Seniorinnen und Senioren werden abgeleitet.
Im ersten Projektteil wurden Übungen der Mind-Body-Medizin zu den Themen Verhalten, Bewegung, Entspannung und Ernährung, den vier Säulen des BERN-Konzepts nach Professor Tobias Esch, zielgruppenspezifisch ausgewählt und angepasst. Erfahrungen aus Fachliteratur und achtsamkeitsbasierter Altenpflege wurden einbezogen. Mit einem partizipativem Ansatz wurden die Übungen entsprechend den Bedürfnissen und Ressourcen der Bewohnerinnen und Bewohnern weiterentwickelt.
Im zweiten Projektteil werden die Übungen mit Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer Pflegeeinrichtungen durchgeführt. Es handelt sich um einen 8-Wochen-Kurs, entweder im Gruppensetting oder mithilfe einer App und begleitenden Personen. Die Bewohnerinnen und Bewohner lernen, sich erreichbare Ziele in den Bereichen Entspannung, Ernährung und Bewegung zu setzen. Mit altersgerechten Yoga- und Bewegungsübungen, sowie Atemübungen und Meditationen gestaltet sich der Alltag für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nunmehr gesundheitsfördernder und achtsamer.
Zu drei Zeitpunkten fanden Befragungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt, zusätzlich untersuchten Fokusgruppen und Interviews die Effekte der Übungen auf die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen.